9. März 2020

Nicht mehr so viel aufregen!

Warum ich einen Blog betreibe, statt auf „Social Media“ zu kommentieren ...


Kennen Sie das? Man sieht sich Kommentare durch und plötzlich sticht es, fast schon schmerzend, ins Auge: Der Schwachsinn!
Nichts ist schlimmer und zerstört eine Gesellschaft mehr als Dummfug, der nicht aufgeklärt wird und ... man möchte ja auch helfen. „Sicher kann ich, mit stichhaltigen Argumenten und guten Quellenangaben, mein Gegenüber davon überzeugen, dass es zumindest einem Denkfehler aufgesessen ist“, denkt man sich noch und beginnt eine „kleine“ Recherche. Drei bis vier Stunden später ist der Kommentar fertig, alle Fehler korrigiert und man ist bereit zum „posten“ und tut das auch. „Sicher kommen wir so überein; oder es kommen zumindest stichhaltige Gegenargumente“, meint man.
Fünf Minuten später ist die Antwort da: „Ist mir egal. Ich bleibe bei meiner Meinung!“ Zumindest innerlich, beginnt man hierauf den Gesichtsausdruck (wenn auch nur kurz) eines Karpfens zu imitieren.

Weil ich mich mit der Klärung von Sachverhalten, über Kommentare, nicht zurückhalten konnte, wurde ich auch von den Netzfrauen geblockt. 😁

Mein Guter Vorsatz für 2020: Öfter mal „weiterscrollen“.


2019 war ein ereignisreiches Jahr. Und mit vielen Ereignissen, kamen auch viele Meinungen in die sozialen Medien (die eigentlich gar nicht mehr so genannt werden dürften).
Eine Meinung ist im Grunde kein Problem. Problematisch wird es dann, wenn man seine Überzeugung verbreitet und sie als „Meinung“ verteidigt. Es gibt nämlich eine Meinungsfreiheit ... mit Überzeugungen sieht das etwas anders aus.
Überzeugungen hatte man vor dem „Web 2.0“ (dem „Mitmach-Internet“) eigentlich eher für sich behalten.
... aber halt! Zunächst müssen wir klären, worin der Unterschied zwischen einer „Meinung“ und einer „Überzeugung“ zu finden sei. Fragen wir nun die Enzyklopädie, vor der mich unser Professor immer gewarnt hat (Wikipedia):
Überzeugung ist eine feste, unerschütterliche, durch Nachprüfen eines Sachverhalts oder durch Erfahrung gewonnene Meinung – oder ein fester Glaube. Er kann einerseits den persönlichen Glauben an die Richtigkeit von bestimmten Ideen und Wertvorstellungen oder andererseits den Prozess der Übertragung eigener Ideen auf andere Personen bezeichnen. Mit Überzeugung bezeichnet man auch den Glaubenssatz selbst, d. h. die Aussage, von deren Richtigkeit man überzeugt ist. Werden Überzeugungen nicht mehr hinterfragt, besteht die Gefahr der Ideologisierung.

Man hat es, bei Kommentaren in sozialen Medien, also oft mit Überzeugungen zu tun und nicht etwa mit Meinungen - auch wenn das das Gegenüber es anders sieht. Gegen Überzeugungen sind Argumente tendenziell machtlos. Sonst hätten wir schon längst Weltfrieden, das Klimaproblem wäre geklärt und wir würden regen Handel mit unseren Mitmenschen auf dem Mars betreiben ...

Nerven zehrende, auf Fakten basierende Argumentation hilft ... nicht!


Ich habe Fehler gemacht. Unter anderem hatte ich mal einen Renault gekauft. In sozialen Medien machte ich immer wieder den Fehler, sachlich zu argumentieren - mit Quellenangaben und allem Drum und Dran. Das hatte viel Zeit geraubt und brachte nicht viel. Eigentlich sogar gar nichts.

Also entschied ich mich, anstatt mühsam zusammengestellte Kommentare zu verfassen, die dann irgendwo in der Versenkung verschwinden, einen Blog über „alles Mögliche“ zu verfassen.

Vielleicht hilft's ja jemandem.